Sensibilisierung –
das öffentliche Bewusstsein schärfen
Kinderkrebs Schweiz lanciert regelmässig Sensibilisierungs- und Präventionskampagnen. Diese zielen darauf ab, das Bewusstsein für Kinderkrebs in der Öffentlichkeit zu schärfen und auf die Bedürfnisse sowie Herausforderungen der Betroffenen aufmerksam zu machen. Die Kampagnen laufen jeweils parallel zum internationalen Kinderkrebsmonat, auch «Goldener September» genannt.
Mittendrin statt aussen vor
Für krebskranke Kinder und Jugendliche spielt die Schule eine besonders wichtige Rolle. Denn sie bedeutet Rückkehr in den Alltag und in die Normalität. Sie gibt Halt und Sicherheit, ist sozialer Dreh- und Angelpunkt und eröffnet Zukunftsperspektiven. Ob die schulische Integration während und nach der Therapie gelingt, ist jedoch Glücksache. Denn trotz vorhandener Bemühungen gibt es grosse kantonale und regionale Unterschiede. Der Weg zu einem Schulsystem, das allen schwerkranken Kindern gleichberechtigte Bildungschancen einräumt, ist somit noch weit. Zu den Leidtragenden gehören auch von Krebs betroffene Kinder und ihre Eltern.
- Mehr über die Kampagne
Die Kampagne wurde am 17. November 2023 lanciert und zielte darauf ab, über die schulischen Herausforderungen, mit denen betroffene Kinder und Jugendliche kämpfen, aufzuklären. Die Resonanz in den Medien war sehr positiv und es konnten schweizweit über 2.6 Millionen Menschen für dieses wichtige Thema sensibilisiert werden. Leitmedien wie die NZZ und das führende Schweizer Medienunternehmen media.ch berichteten ausführlich, ebenso wie Tele1 und Radiosender in der Westschweiz und im Tessin. Parallel dazu gab es eine intensive Social-Media-Offensive und Kooperationen mit Familienbloggerinnen sowie dem bekannten Elternmagazin Tadah.
Zukunftsperspektiven?
In der Schweiz erhalten jedes Jahr rund 350 Kinder und Jugendliche neu die Diagnose Krebs. Ihre Überlebenschancen sind heutzutage gut, aber die Heilung hat einen Preis, denn die Mehrheit der sogenannten Survivors kämpft mit Spätfolgen. Diese können nicht nur ihre Gesundheit, sondern auch ihre beruflichen Perspektiven beeinträchtigen. Der Wunsch, nach überstandener Krankheit in die Normalität zurückzukehren, eine passende Ausbildung und Arbeitsstelle zu finden, ist gross, aber nicht immer gelingt die Integration. Es fehlt an gezielten Unterstützungsmassnahmen, um sicherzustellen, dass eine wachsende Anzahl von Kinderkrebs-Survivors einen gleichberechtigen Platz in unserer Gesellschaft erhält.
- Mehr über die Kampagne
Die Kampagne «Kinderkrebs-Survivors: Zukunftsperspektiven» wurde am 20. Juni 2023 lanciert. Ihr Ziel war es, das Bewusstsein für die Herausforderungen zu schärfen, mit denen ehemalige Kinderkrebspatienten beim Eintritt in die Arbeitswelt und später im Berufsleben zu kämpfen haben. Betroffene und Experten schildern in eindrücklichen Interviews, wie schwierig es sein kann, eine Lehrstelle zu finden und wie wichtig es ist, sich frühzeitig juristisch beraten zu lassen, da Spätfolgen manchmal erst Jahrzehnte nach einer Krebserkrankung auftreten können. Die Gesamtreichweite der Kampagne lag bei rund 2 Millionen.

Wenn die Kasse nicht zahlt
Wenn ein Kind an Krebs erkrankt, ist das mit das Schlimmste, was einer Familie passieren kann. Besonders schwierig wird es für die Betroffenen, wenn dringend notwendige Medikamente und Zusatztherapien von der eigenen Krankenkasse nicht oder erst nach sehr viel bürokratischem Aufwand bezahlt werden. Dies verursacht bei den Eltern eine enorme Zusatzbelastung und grosse Unsicherheit, in einer Zeit, in der das Überleben ihres Kindes im Mittelpunkt steht. Die vom Bund aktuell geplante Reform der Krankenversicherungsverordnung wird die Problematik verschärfen und den Zugang zu lebenswichtigen Medikamenten für krebskranke Kinder weiter verschlechtern.
- Mehr über die Kampagne
Die Kampagne «Wenn die Kasse nicht zahlt» wurde am 15. November 2022 lanciert. Ihr Ziel war es, das Bewusstsein in der Bevölkerung und bei den politischen Entscheidern für die negativen Folgen der geplanten Gesundheitsreform zu schärfen. Auf der viersprachigen Kampagnenwebsite erzählen zwei Mütter von ihren belastenden Erfahrungen bei der Medikamentenrückerstattung. Ein Kinderonkologe erklärt, wie schwierig die Kostenübernahme häufig ist, wenn es zum Beispiel darum geht, das Leben eines Kindes zu retten, das einen Rückfall erleidet und auf innovative Therapien angewiesen ist. Die Gesamtreichweite der Herbstkampagne lag bei über 4,8 Millionen.
- Weitere Kampagnen
Hoffen auf Heilung
Die Kampagne «Hoffen auf Heilung« wurde am 13. Juni 2022 lanciert. Sie stellte innovative Behandlungsansätze vor und thematisierte die Notwendigkeit einer finanziell abgesicherten Kinderkrebsforschung. Interviews mit einer betroffenen Mutter sowie Kinderonkologen und einem jungen Forscher verdeutlichten das Potential innovativer Forschungsansätze, ebenso wie die grossen Herausforderungen, mit denen die Kinderkrebsforschung zu kämpfen hat. Die Sensibilisierungskampagne hatte eine Gesamtreichweite von 2,4 Millionen.
Im Schatten von kranken Geschwistern
Die Kampagne «Im Schatten von kranken Geschwistern« wurde am 15. November 2021 lanciert und zielte darauf ab, auf die Risiken aufmerksam zu machen und Lösungswege aus der Krise aufzuzeigen. In bewegenden Interviews erzählen Betroffene, wie die Krankheit ihr Leben geprägt hat. Eine Psychoonkologin gibt zudem wertvolle Tipps, wie Eltern ihre gesunden Kinder in dieser schwierigen Phase unterstützen können, wenn die eigenen Ressourcen nicht mehr ausreichen. Die Reichweite der Kampagne lag bei über 5,5 Millionen.
Fertilität und Kinderwunsch
Offizieller Startschuss der Sensibilisierungskampagne war der 1. Juni 2021. Im Fokus standen dabei die Wichtigkeit fertilitätserhaltender Massnahmen vor und nach einer Therapie. Die Herausforderungen für die Betroffenen in Bezug auf das eigene Körperbild und die Sexualität wurden ebenso thematisiert wie die Versorgungslücken. In einprägsamen Interviews äusserten sich zwei Fachexpertinnen und eine Survivorin zum Thema.
Insgesamt erreichte die Sensibilisierungs- und Präventionskampagne über 3.5 Millionen Menschen. Sie zielte darauf ab, das Bewusstsein für ein Thema zu stärken, das aus Tabugründen oft unausgesprochen bleibt, obwohl der Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen beträchtlich sein kann.
Mein Kind hat Krebs!
Offizieller Startschuss der Sensibilisierungskampagne war der 1. November 2020. Ihr Fokus liegt auf den vielfältigen Herausforderungen für die betroffenen Familien und auf dem dringend notwendigen Handlungsbedarf. Attraktiv aufbereitete Fachinformationen und einprägsame Interviews mit Betroffenen und einer Ärztin, zeigen die wichtigsten Themen auf. Im Fokus stehen dabei auch die seit der Corona-Pandemie möglichen flexibleren Arbeits- und Unterrichtsformen. Diese fordern Eltern krebskranker Kinder seit langem – bisher ohne Erfolg.
Insgesamt erreichte die Kampagne rund 2,85 Millionen Menschen, die für die Krankheit und die damit verbundenen Herausforderungen, mit denen die Betroffenen konfrontiert sind, sensibilisiert werden konnten.
Diagnose Hirntumor
Startschuss der Sensibilisierungskampagne war der 1. Juni 2020. Ihr Fokus liegt auf den Herausforderungen für die betroffenen Kinder und ihre Eltern. Informative Sachtexte und eine Vielzahl von Interviews mit Fachleuten und Betroffenen zeigen eindrücklich auf, welche Auswirkungen die Krankheit und Therapie auf die körperliche und geistige Entwicklung haben können. Damit sich die Situation verbessert, braucht es dringend mehr Anlaufstellen, die Betroffene beraten sowie wirksame und langfristige Unterstützung bei der beruflichen Integration anbieten.
Die Kampagne erreichte rund 2,25 Millionen Menschen, die für die medizinischen als auch psychosozialen Folgen von Hirntumoren bei Kindern und Jugendlichen sensibilisiert wurden.
Ohne Forschung keine Heilung
Startschuss der Sensibilisierungskampagne war der 1. November 2019. Ihr Fokus liegt auf der klinischen Forschung im Bereich Kinderkrebs und deren chronische Unterfinanzierung. Da die staatlichen Mittel allein nicht ausreichen, müssen circa 60 Prozent ihrer Aufwände über Spendengelder und Drittmittel finanziert werden. In Interviews und Videoclips kommen Fachleute und Betroffene zu Wort, die eindrücklich die medizinischen Errungenschaften schildern und erklären, weshalb klinische Forschung im Bereich Kinderkrebs von zentraler Bedeutung ist.
Insgesamt erreichte die Kampagne rund 2,3 Millionen Menschen, die für das Thema Kinderkrebsforschung sensibilisiert wurden. Im Fokus standen dabei die Wichtigkeit der Forschung und die besonderen finanziellen Herausforderungen, mit denen sie in der Schweiz konfrontiert ist.
Geheilt, aber nicht ganz gesund
Startschuss der Präventions- und Sensibilisierungskampagne war der 1. Juni 2019. Ihr Fokus liegt auf den vielen Herausforderungen, mit denen Kinderkrebsüberlebende aufgrund der Spätfolgen konfrontiert sind. Medizinische Aspekte werden ebenso thematisiert wie die Notwendigkeit eines systematisierten und personalisierten Nachsorgeangebots in der Schweiz. In bewegenden Interviews erzählen Betroffene von ihren Erfahrungen und Herausforderungen im Alltag.
Insgesamt erreichte die Kampagne über 1 Millionen Menschen, die für die Spätfolgen von Kinderkrebs, die Herausforderungen für die Betroffenen und die Wichtigkeit der Nachsorge sensibilisiert werden konnten.
Solidaritätskampagne 4 von 5 –
Dein Wunsch für ein krebskrankes KindUm die Öffentlichkeit für das Thema Kinderkrebs zu sensibilisieren und landesweit eine Solidaritätswelle mit den Betroffenen auszulösen, hat Kinderkrebs Schweiz im September 2018 eine Kampagne mit einer Wunschaktion lanciert. Es wurde dazu aufgefordert, Anteilnahme und Solidarität mit krebskranken Kindern zu zeigen, indem ein persönlicher Wunsch für ein betroffenes Kind oder seine Familie auf der Webseite von Kinderkrebs Schweiz hinterlassen werden konnte.
Das Echo war überwältigend, aus der ganzen Schweiz gingen Hunderte von Wünschen ein, die den Betroffenen Mut und Hoffnung machen sollen. Anlässlich des internationalen Kinderkrebstages übergab Kinderkrebs Schweiz den spezialisierten Kinderspitälern und Mitgliedsorganisationen eine Auswahl der schönsten Wünsche in Form von bunten Mobiles, Postern und wolkenförmigen Pinnwänden aus Holz für die Aufenthaltsräume und die Elternwohnungen in der Nähe der Spitäler. Ob Kinder, Jugendliche, Eltern oder Geschwister – sie alle sollen wissen, dass sie in ihrem Kampf nicht alleine sind.